OBJEKT Liberec

24. 6. – 31. 8. 2017  |  Clam-Gallas-Park, Liberec 

Peter Demek (*1980 Prešov, SK)

Neues Volumen

Stahl, 2017

Das Objekt von Peter Demek hat den Charakter eines konstruktionstechnischen Werks. Die visuelle Gestalt des Objekts balanciert an der Grenze zwischen Skulptur und architektonischem Konzept. Das Werk wurde direkt für die vergessene und ungenutzte Treppenanlage am Rande des Parks geschaffen und reagiert so auf diese konkrete Situation. Peter Demek hat an der Fakultät für Bildende Künste der Technischen Universität (VUT) Brno studiert und ist nun pädagogisch als Assistent des Ateliers K.O.V. an der Kunstgewerbehochschule Prag tätig.

Sarah Gosdschan (*1982 Zerbst, DE)

Thriving graphics

Ortsbezogene Installation, wachsendes Gras, Mixed Media, 2017

Die deutsche Künstlerin Sarah Gosdschan hat eine ortsbezogene Installation für einen begrenzten Teil des Parks vorbereitet, der speziell für diese räumliche Installation mit Gras verwachsen gelassen wird. Kleine Objekte ragen unauffällig aus dem Rasen hervor und verwandeln sich gemeinsam in grafische Strukturen. Für die Künstlerin, die bereits zum zweiten Mal in Liberec ausstellt (letztes Jahr war ihre Installation Gewellt Teil der ART WEEK LIBEREC), ist das Moment des Zufalls und dynamischer Prozesse wichtig. Mit der Einbeziehung von Naturelementen in ihre Installation arbeitete Gosdschan auch im Jahr 2016.

Lukáš Hájek (*1980 Žatec, CZ)

Nadeln II

Holz, Eisen, 2017

Lukáš Hájek hebt auf seine spezifische Weise Gegenstände des gewöhnlichen Alltagsgebrauchs hervor. Dies ist auch beim Objekt Nadeln II der Fall, das frei an die ortsbezogene Installation in der Galerie Lauby in Ostrava von 2016 anknüpft. Hájek studierte im Multimedien-Atelier  an der Fakultät für Bildende Künste der Technischen Universität (VUT) Brno. Dennoch neigt sich sein Werk in den letzten Jahren räumlichen und bildhauerischen Umsetzungen zu. Eine wichtige Rolle spielen auch das Prinzip des Modellbaus und das Nachdenken über das Modell als solches.

Julia Langhammer (*1988 Dresden, DE)

Passage

Ortsbezogene Installation, Mixed Media, 2017

Julia Langhammer, Absolventin der Hochschule für Bildende Künste Dresden, beschäftigt sich mit dem Thema der Manipulation, wobei einerseits das verwendete Material seine Rolle spielt und andererseits die Wahrnehmung des Betrachters selbst. Für die Installation im Park inspirierte sich Langhammer an demselben Ort mit dem Werk von Josef Klimeš Zwölf Monate aus dem Jahr 1967. Dieses Werk von Klimeš war Bestandteil der bedeutenden Ausstellung Skulptur und Stadt Liberec 1969. Eine weitere bedeutende Inspirationsquelle ist für die Künstlerin die kommerzielle Werbung, deren formelle Merkmale sie auf die Installation Passage überträgt.

Richard Loskot (*1984 Most, CZ)

Farbe ist die Eigenschaft des Lichtes

Ortsbezogene Installation, Mixed Media, 2017

Richard Loskot testet in seinem Werk die Möglichkeiten neuer Medien, er nutzt Technologien und experimentiert. Ein deutliches Element seiner Arbeit ist das unsichtbare und nicht greifbare Prinzip, das häufig Bestandteil komplexer Installationen ist. Loskot absolvierte das Atelier Visuelle Kommunikation – digitale Medien von Stanislav Zippe an der Fakultät für Kunst und Architektur der Technischen Universität Liberec (TUL). Im Park kann der Betrachter eine Installation  aus verschiedenartigen bunten Blumen und Pflanzen bewundern, die der Autor entsprechend dem Farbspektrum anordnet.

Johannes Makolies (*1979 Dresden, DE)

4d.st

Stahl, 2017

Das Werk von Johannes Makolies 4d.st reagiert räumlich auf die ausgewählte Lokation im Park. Der Autor bleibt seiner Überlegung über Form und Materialien treu. Einfache visuelle Formen kontrastieren deutlich mit der Floraumgebung. Makolies lebt und arbeitet in Dresden, wo er ebenfalls die Akademie der Bildenden Künste absolviert hat. In Tschechien konnte der Betrachter die Arbeit von Johannes Makolies bei der Ausstellung mit dem Titel Greifbar nah / Zeitgenössische Kunst aus Dresden, die 2016 in der Galerie der Stadt Plzeň stattfand, begutachten.

Jaroslav Prokeš (*1977 Frýdlant, CZ)

Raster 898/1

Ortsbezogene Installation, Mixed Media, 2017

Die Installation von Jaroslav Prokeš Raster 898/1 korrespondiert mit dem langfristigen Bestreben des Autors, sich mit den Beziehungen eines konkreten Ortes und eines reinen Raums zu befassen. Der Raum wird in einer solchen Auffassung zum Material der bildhauerischen Umsetzung selbst. Die Installation stellt die kartesische Auffassungsweise des Raums / der Fläche (basierend auf der auf rein geometrischen Prinzipien aufgebauten systematischen Organisation) und den reellen, konkreten Ort, durch den man gehen kann, in Kontrast. Der Park ist also von einem Netz von Punkten durchzogen, die im regelmäßigen Quadratraster mit der Orientierung der Himmelsrichtungen korrespondieren. Die Struktur verweist auf den Maßstab, die Lokation des Ortes und seine Veränderung, die heute nur beim Betrachten alter Karten erkenntlich ist.

Jan Stolín (*1966 Liberec, CZ)

Im Raum 5

Stahlseil, CD-Profil

Hauptthema des Interesses von Jan Stolín ist der Raum – seine Entleerung oder Manipulation. Gleichzeitig arbeitet Stolín auch im Geiste der zeitgenössischen Kunst und Ready-Mades mit vorgefertigten Komponenten, die er in seine Installationen einbringt. Dies ist auch bei der Installation Im Raum 5 im Clam-Gallas-Park der Fall, wo der Autor CD-Profile an gespannten Stahlseilen fixiert. Jan Stolín ist pädagogisch an der Fakultät für Kunst und Architektur der Technischen Universität Liberec, derzeit als Leiter des Lehrstuhls für Environmental Design, tätig.